Pilgerfahrt durchs HEILIGE LAND vom 28.03.2014 bis 06.04.2014

Diese Pilgerreise ließ die Botschaft von damals lebendig werden. Eine tägliche Eucharistiefeier bildete die Grundlage dieser Reise. Sehr einfühlsam verstand es unsere Guide Ramzia die religiös-kulturelle Vielfalt dieses Landes von den Anfängen bis heute unter Einbringung politischer Gegebenheiten zu vermitteln. Orte der Bilbel lebten auf. So war die bedeutenste Sehenswürdigkeit in HEBRON die Höhle Machpela auch Höhle der Patriarchen oder Grab der Patriarchen genannt. In ihr befinden sich die Ruhestätten der drei Erzväter Abraham, Isaak, Jakob und ihrer Frauen Sara, Rebekka und Lea. Da Muslime sich auf den Stammvater Abraham berufen, gehört zu diesem Baukomplex eine heilige Moschee, die ABRAHAMSMOSCHEE.
DAOUD NASSER, ein Palästinenser, stellte der Pilgergruppe sein privates Friedensprojekt, „ZELT DER VÖLKER“ unweit von Bethlehem vor. Hierbei handelt es sich um ein Freizeit- und Begegnungszentrum, überwiegend für Jugendliche zur Werbung für Verständigung und Frieden zwischen Menschen aus verschiedenen Ländern und Kulturen. Herr Bischof Dr. MICHAEL GERBER von unserer Erzdiözese Freiburg begleitete unsere Pilgergruppe in Hebron und bei DAOUD NASSER.
In einer Grotte auf dem Anwesen von DAOUD NASSER feierte er mit uns Pilgernden eine Eucharistiefeier. Persönliche Eindrücke durfte man im CARITAS BABY HOSPITAL, gegründet vom Schweizer Pater ERND SCHNYDRIG, dem einzigen auf Kleinkinder spezialisierten Kinderkrankenhaus im Westjordanland und Gazastreifen, gewinnen. Beeindruckend erstrahlte die Geburtskirche in Bethlehem, die über der Geburtsstätte Jesu Christi errichtet wurde.Sie gehört zu den wenigen Beispielen vollkommen erhaltener Bauten aus frühchristlicher Zeit. In Jerusalem begegnen sich viele Kulturen der Antike und Moderne. Die Altstadt, von einer Mauer umgeben, gliedert sich in das jüdische, christliche, armenische und muslimische Viertel. Gleichermaßen die HEILIGE STADT für Juden, Christen und Muslime. Sowohl die Stadt JERUSALEM als auch das Land und Volk Israels stellt die Bibel als Gottes besonderes Eigentum dar. Die Klagemauer, die westliche Umfassungsmauer des Tempelbezirkes, ist ein heiliger Ort für Juden. Für uns Christen ist Jerusalem heilig, da es der Ort der Leidensgeschichte und Auferstehung Jesu Christi ist. Kreuzigungs- und Grabstätte in der Grabeskirche vermitteln die Leidensgeschichte nachhaltig. Eine Eucharistiefeier beim Dominus flevit auf dem Ölberg bewegte die Pilgernden zutiefst, der anschließende Gang nach Getsemanmi, der Ort, in welchem nach Evangelien Jesus Christus in der Nacht vor seiner Kreuzigung betete, ehe er verraten und verhaftet wurde, ließ in der dortigen Kirche aller Nationen zu einer besonderen Andacht führen. Bei der Sankt Anna Kirche bestaunte man, dass sie bis heute ihre ursprünglich srtrenge Schönheit bewahrt hat. Sie steht als Zeugnis der Baukunst des 12. Jahrhunderts, eine wahrlich romanische Baukunst. Eine Fahrt entlang des TOTEN MEERES zeigte die judäische Wüste als eine zerklüftete Landschaft mit einer relativ spärlichen Besiedlung. Nahe der judäischen Wüste liegt einer der wichtigsten Orte des Christentums, jene Stelle im Jordan, wo Jesus von Johannes dem Täufer getauft wurde. Eine Eucharistiefeier an der Taufstelle ließ diese biblische Stelle innigst aufleben.
Der Qumran Park offenbarte eindrucksvoll archäologische Überreste einer jüdischen Siedlung, vor mehreren Jahrzehnten entdeckte Schriftrollen vom TOTEN MEER, die in einer Höhle in Qumran versteckt waren. MASADA, eine ehemalige jüdische Festung, deren Reste sich auf einem Hochplateau 600 m über dem TOTEN MEER befinden, wurde im Jahre 2001 in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Die Reste der alten Festungsanlagen sind zum Teil freigelegt und zum Teil wieder errichtet. Eine Bademöglichkeit im TOTEN MEER erwies sich als ein Erlebnis besonderer Güte.
In JERICHO, mit 250 Meter unter dem Meeresspiegel , die tiefstgelegene Stadt der Welt, wurde die Ausgrabungsstätte von TELL ES-SULTAN aufgesucht. Die Fundstelle bildet einen 21 Meter hohen Tell: Übereinander liegende Fundschichten aus 11500 Jahren –insgesamt sind es 23- bilden einen Hügel aus zeitlich aufeinander folgenden Resten einer Siedlung, die immer wieder zerstört und auf deren Zerstörungsschicht die Siedlung neu errichtet wurde.
Die Synagoge von BET AFA bietet ein fast vollständig erhaltenes Mosaik einer Größenordnung wie in keiner anderen Stätte. Das Hauptmosaik in BET ALPHA misst etwa 5 mal 10 Meter, ist über 1500 Jahre alt, in einem hervorragenden Zustand und enthält neben wunderschönen geometrischen Formen drei farbenprächtige, bildliche Darstellungen mit hohem inhaltlichen Wert für die Geschichte der jüdischen Völker: Oben die Bundeslade, darunter den astrologischen Tierkreis und ganz unten die Opferung Issaks durch Abraham.
Der BET SHEÀN Nationalpark wiederspiegelt ein einmaliges Zeugnis römischer Baukunst. Viele Gebäudereste und städtische Elemente sind in einem außergewöhnlich gut erhaltenen Zustand.
Dem Fischerdorf KAPERNAUM begegnete man mit einem sehr wachen Interesse, spielt doch dieser Ort in den Evangelien als Wohn-und Wirkungsort von Jesus eine wichtige Rolle. Ihm entstammten mehrere Jünger Jesu, unter anderem die Brüderpaare Simon Petrus und Andreas. Die Überreste hiesiger Synagoge beeindruckte durch eine mit Menora und Schofar verzierten korinthischen Säule. Das Haus des Petrus wurde durch eine römisch-katholische Kirche überbaut. In einem am See Genezareth gelegenen Lokal verspeiste man als Israelpilgernde einen PETRUSFISCH, einen Buntbarsch. Eine Bootsfahrt auf dem See Genezareth rundete den Besuch in Kapernarum ab, ließ sie doch jene markante Bibelstelle wachrufen.
Die Verkündigungskirche in NAZARETH wurde ab 1955 durch einen Neubau ersetzt und gilt als der größte christliche Sakralraum im Nahen Osten. Der römisch-katholischen Überlieferung zufolge erschien hier der Erzengel Gabriel der Jungfau Maria.
AKKO überzeugte als Stadt mit einem eigenen Charme. Die Bedeutung Akkos lag im Hafen. Die Anlagen werden durch ein Museum mit einer informativen Videoshow betreten. Dann geht es über fast labyrinthartige Gänge in große unterirdische Hallen und Räume. Die meisten Bauwerke, die heute noch stehen, gehen auf die Johanniter-Ritter zurück. Durch unterirdische Gänge erreicht man den Ausgang, der in einen sehr geschäftigen Bazar führt.
TEL DAN, ein Naturschutzgebiet, umfasst den etwa 20 Meter hohen Siedlungshügel, eine von der frühen kanaanistischen bis in die römische Zeit bewohnten Stadt, sowie die Quellen des Dan-Flusses.
CAESAREA PHILIPPI wurde zu einem wichtigen Pilgerort für Christen. Hier fragte Jesus seine Jünger, was die Menschen wohl sagten, wer ER sei. Gemäß des NEUEN TESTAMENTES antwortete Petrus: „Du bist Christus, des lebendigen Gottes Sohn!“
Am letzten Aufenthaltstag wurde vor Antritt der Heimreise nochmals eine alle sehr ansprechende Eucharistiefeier am See Genezareth gefeiert. Anschließend wurde noch CAESAREA MARITIMA , ehemals eine bedeutende Stadt Palästinas besucht, deren archäologischen Stätten zu den bedeutendsten Israels gehören und zum Nationalpark erklärt wurden.
Ein sehr tiefgehendes Programm auf wohlvorbereiteter geistlicher Grundlage fand ihr Ende, sodass alle Pilgerreisenden gestärkt dem weiteren Alltag entgegensehen können.
Allen Verantwortlichen ein von Herzen kommendes Dankeschön.
Walter Hörth